Berlin/Wiesbaden, den 14. Juni 2016. Bundespräsident Joachim Gauck und Friedrich Kitschelt, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, haben am 14. Juni 2016 im Schloss Bellevue über 100 Schülerinnen und Schüler für ihre Beiträge zum Schulwettbewerb des Bundespräsidenten zur Entwicklungspolitik „Alle für Eine Welt – Eine Welt für alle“ ausgezeichnet. Im Großen Saal gratulierten sie den Preisträgerinnen und Preisträgern, die aus dem gesamten Bundesgebiet angereist waren – auch aus der Klasse 1d der Friedrich-Ludwig-Jahnschule in Wiesbaden.
Der Schulwettbewerb bietet ein Forum der öffentlichen Anerkennung für entwicklungspolitisches Engagement von Schulen. Ziel ist es, den Lernbereich Globale Entwicklung im Schulunterricht zu verankern und Kinder und Jugendliche für Themen der „Einen Welt“ zu sensibilisieren und zu aktivieren. Die aktuelle Wettbewerbsrunde stand unter dem Motto „Umgang mit Vielfalt: Unterschiede verbinden – Gemeinsam einzigartig!“. Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 13 sowie Schulen als Ganzes waren aufgerufen, sich mit der Vielfalt in der Einen Welt auseinanderzusetzen. Ob Texte, Fotos, bewegte Bilder, Malereien, Musik- und Theaterstücke, Blogs oder Websites – alle Darstellungsformen waren erlaubt. Dem Aufruf folgten nahezu 42.000 Schülerinnen und Schüler aller Schulformen und Jahrgangsstufen. Insgesamt wurden 627 Wettbewerbsbeiträge eingereicht.
Warum braucht eine ganze Klasse eine Woche, um einen Schulranzen zu packen? Weil „Eine Welt für alle“ reinpassen soll und der Ranzen ein ganz besonderer ist: ein toller Ranzen, der ToleRanzen. Um Toleranz und das Miteinander in einer Welt für alle geht es im Schulwettbewerb des Bundespräsidenten. Die 1d der Wiesbadener Jahnschule hat sich daran beteiligt, den ToleRanzen gebastelt und ihn während einer Projektwoche befüllt. Die 21 Mädchen und Jungen der Klasse haben zum Beispiel die Wiesbadener in der Fußgängerzone befragt, was für sie unbedingt in den ToleRanzen gehört. Für die Erstklässler ist das etwa ein Stundenplan mit Fächern wie „Teilen“ und „Jeder darf verschieden sein“ oder die Menschenkette, die die ganze Schule gebastelt und für den ToleRanzen beigesteuert hat. Prall gefüllt und bunt ist der Ranzen: ganz so, wie die eine Welt für alle.
Mit ihrem Projekt hatten es die Kinder unter die 21 besten Wettbewerbsbeiträge geschafft. Eine Delegation der Klasse durfte zur Preisverleihung ins Schloss Bellevue fahren. Heute dann die Überraschung: Platz 1 in der Kategorie Grundschule! Die Kinder erhielten neben der Anerkennung 2.000 € für ihre Klassenkasse.
Greta, Ismael, Nikita, Romaissa, Romy und Thea konnten ihre Mitschülerinnen und Mitschüler in Berlin vertreten. Ihre Botschaft hatten sie schon während ihrer Projektwoche in einem selbstgedichteten Bewegungsspiel immer wieder mit viel Freude gesungen und natürlich auch mit nach Berlin gebracht: „Ich lad‘ dich ein. Lasst uns Freunde sein. Gemeinsam lachen, lernen, machen und auch über Witze lachen. Zusammen sind wir stark. Hurra!“
Klassenlehrerin Annett Sichting begleitete ihre Schülerinnen und Schüler zum Bundespräsidenten: „Der ToleRanzen im Schloss Bellevue: Das ist natürlich aufregend und eine tolle Auszeichnung für uns. Es ist aber noch mehr: Ich merke in der Klasse, dass jedes einzelne Kind durch unser Projekt gewonnen hat. Toleranz und eine Welt für Alle sind zunächst abstrakte Begriffe. Zusammen ist es uns aber gelungen, daraus ganz praktisches Handeln zu machen. Der Wettbewerb bietet dazu eine hervorragende Gelegenheit. Ich kann daher jeder Klasse nur empfehlen: Macht mit!“
Die gesamte Jahn-Schule hatte die 1d bei ihrem Projekt unterstützt. Schulleiterin Kathrin Schalke freute sich mit: „`Füreinander – Miteinander´. So lautet unser Schulmotto. Es macht deutlich, woraus die Jahnschule ihre Stärke zieht: Aus ihrer bunten Schulgemeinschaft, in der Toleranz und Offenheit gefragt sind und in die alle ihr Bestes einbringen. Was gelingen kann, wenn Kinder, Lehrer und Eltern sich gemeinsam einbringen, zeigt die Projektwoche der 1d.“
Als stellvertretende Klassenelternsprecherin hat Yvonne Pietzonka das Projekt begleitet: „Es ist schön zu sehen, was die Kinder aus diesem Wettbewerb in den Alltag mitgenommen haben, etwa wenn sie untereinander Streit schlichten oder sich gegenseitig helfen. Den ToleRanzen werden sie gedanklich noch eine ganze Weile auf dem Rücken haben: nicht nur auf dem Weg zur Schule, sondern auch durchs Leben.“
Der Schulwettbewerb des Bundespräsidenten zur Entwicklungspolitik wird im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung von Engagement Global gGmbH durchgeführt. Fachpartner sind Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit e.V. (bezev), der Cornelsen Verlag sowie der Grundschulverband. In einer Public-Private-Partnership unterstützen Partner aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft den Wettbewerb: Care Deutschland-Luxemburg, Plan International, die Deutsche Welthungerhilfe, die Kindernothilfe sowie Boehringer Ingelheim. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung und SPIESSER – die Jugendzeitschrift sind Medienpartner des Schulwettbewerbs.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.eineweltfueralle.de