Im Sommer 2015 sind in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule die Bagger angerückt. Sie schaffen die Voraussetzung dafür, dass die Grundschule ab dem Schuljahr 2016/17 eine lichte neue Mensa sowie zusätzliche Differenzierungs- und Betreuungsräume zur Verfügung hat. Der Entwurf für den Ausbau stammt von den Architekten grabowski spork, die das Bauprojekt bis zu seiner Fertigstellung betreuen.
Die Planung hat das Schulamt in Zusammenarbeit mit dem Hochbauamt übernommen. Insgesamt 2,55 Millionen Euro werden in den Ausbau investiert.
Anbau „wie ein Schulranzen“.
Seine besondere Handschrift offenbart der Erweiterungsbau zum Innenhof der Schule hin: „Wie ein Schulranzen lehnt der Anbau vor dem bestehenden Schulgebäude“, formuliert es grabowski spork architektur. Im Erdgeschoss öffnet sich die neue Mensa – die auch für Veranstaltungen genutzt werden kann – über eine breite und großflächig zu öffnende Glasfassade zum Innenhof. Sie ist in den bestehenden Grundriss integriert, so bleibt die Hoffläche frei von weiterer Bebauung. Das erste und zweite Geschoss hingegen stehen hervor und vergrößern so den Innenraum. Vertikale farbige Stäbe geben der Glasfassade in diesen oberen Geschossen Spiel und funktionieren als Sonnenschutz. Zugleich sind sie ein moderner Rekurs auf den architektonischen Charakter der Jahnschule. Ihr Neubau galt 1954 als einer der modernsten seiner Art in Wiesbaden.
Zusätzlich werden im Zuge des Umbaus in den Obergeschossen Verbesserungen beim Brandschutz vorgenommen, etwa zusätzliche Rettungswege in den Klassenräumen sowie ein außenliegendes Fluchttreppenhaus. Die Toilettenanlage im Erdgeschoss, die bislang nur von außen zugänglich war, wird umgebaut und in die Mensa integriert. Ein Zugang von außen ist weiterhin möglich. Bei allen Bauarbeiten bleibt die denkmalgeschützte Altbausubstanz erhalten.
Innenhof als Mensa im Grünen.
Die neue Öffnung des Gebäudes zum Innenhof lädt dazu ein, hier weiterzudenken. Das hat sich der Förderverein mit seinem Schulhofprojekt auf die Fahnen geschrieben. So soll der Hof begrünt werden, neben Kräuterbeeten sollen auch Sitzgelegenheiten entstehen, die unter anderem Gelegenheit zum Mittagessen unter freiem Himmel bieten. Das Minispielfeld bleibt in seiner gewohnten Form bestehen.
Schulbetrieb in der Bauzeit. Die einjährige Bauzeit bringt für den laufenden Schulbetrieb Belastungen mit sich. Schulamt, Architekten und Schulleitung sind bemüht, diese durch eine abgestimmte Planung so gering wie möglich zu halten. So wurden lärmintensive Baumaßnahmen in die Ferien gelegt. Da der Innenhof während des Umbaus nicht nutzbar ist, können die Schulkinder in den Pausen neben dem Außenhof auch die Schulbücherei und die Turnhalle nutzen.